THG-Quote erneut drastisch übererfüllt – Zulassungsverfahren zur Verhinderung von Falschdeklarationen erforderlich
Die THG-Quote ist auch im Jahr 2023 drastisch übererfüllt worden. Die tatsächliche Treibhausgasminderung liegt mit nominell 11 Prozent demnach weit über dem gesetzlichen Ziel von 8 Prozent. VDB-Geschäftsführer Elmar Baumann sieht dringenden Handlungsbedarf: „Das zweite Jahr in Folge ist die THG-Quote drastisch übererfüllt worden.“
THG-Quote: Umweltministerium sieht trotz drastischer Übererfüllung keinen Handlungsbedarf
Das Bundesumweltministerium sieht laut einem heute dem Bundeskabinett vorgelegten Bericht zur THG-Quote des Jahres 2022 keinen Handlungsbedarf. Dabei hat die Mineralölindustrie ihre mindestens zu erreichende Unterquote für „fortschrittliche Biokraftstoffe“ aus Abfall- und Reststoffen zu 930 Prozent übererfüllt; die THG-Quote wurde um mehr als 25 Prozent überschritten.
Biokraftstoffindustrie begrüßt vorläufige Anti-Dumping-Zölle auf Importe aus China
Der VDB begrüßt die Entscheidung der Europäischen Kommission, auf Importe von so genanntem fortschrittlichen Biodiesel aus China vorläufige Anti-Dumping-Zölle in Höhe von 13 bis 36 Prozent zu erheben. „Die deutsche und europäische Industrie leidet seit Anfang 2023 unter den unlauteren Praktiken der chinesischen Produzenten. Deshalb begrüßen wir ausdrücklich die vorläufigen Zölle.”
Gefälschte Zertifikate zur Emissionsminderung: Biokraftstoffindustrie fordert Verschärfung der Zertifizierung und Kontrollen
Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) fordert, dass Zertifizierung und Kontrollen bei fortschrittlichen Biokraftstoffen und Projekten zur Minderung des Treibhausgasausstoßes bei der Erdölförderung deutlich verschärft werden. Dies sei unabdingbare Voraussetzung für die Anrechnung auf die deutsche Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote).
Biokraftstoffverband begrüßt Einführung von B10, zeitgleich wird HVO100 zugelassen
Der VDB begrüßt die Einführung der neuen Kraftstoffsorte B10 ab dem kommenden Wochenende. Zeitgleich lässt die Bundesregierung den Biokraftstoff HVO100 zu. „Mit B10 können Autofahrer eine neue Kraftstoffsorte tanken, um dadurch stärker zum Klimaschutz beizutragen. Wir begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung, die neue Sorte an der Tankstelle zuzulassen, denn nur mit mehr erneuerbaren Kraftstoffen können die deutschen Klimaziele im Verkehr erreicht werden.“
Klimafreundlicherer Diesel B10 nach Belgien, Frankreich und Portugal jetzt auch in Deutschland erhältlich
Mit der Einführung von B10, einer neuen Dieselkraftstoffmischung, die bis zu 10 Prozent Biodiesel enthält, erweitert sich derzeit das Kraftstoffangebot für deutsche Autofahrer um eine klimafreundlichere Sorte. Im Gegensatz zu der bisherigen Standardmischung B7, die nur bis zu 7 Prozent Biodiesel enthält, bietet B10 eine noch umweltfreundlichere Option für Diesel-Fahrzeuge. Hier werden alle wesentlichen Fragen rund um B10 beantwortet, um Autofahrern Klarheit zu verschaffen, was es mit B10 auf sich hat.
Biokraftstoffindustrie fordert Verschiebung der Einführung von neuem Kraftstoff
Durch eine vom BMUV eingebrachte Änderung der 37. BImSchV soll ein neuer Biokraftstoff zugelassen werden. Dies ist nach Ansicht des VDB ein industrie- und klimapolitischer Irrweg. Denn die Änderung erlaubt, dass Biokraftstoff direkt in der Erdölraffinerie mitproduziert wird, so genanntes co-HVO.
Offener Verbändebrief: Umweltbundesamt verleugnet Stand der Wissenschaft
In einem offenen Brief an den Präsidenten des Umweltbundesamtes (UBA), Prof. Dr. Dirk Messner, fordert eine Verbändeallianz das UBA auf, die Ergebnisse von Studien zu Biokraftstoffen richtig wiederzugeben und es künftig zu unterlassen, Studienaussagen ins Gegenteil zu verdrehen. Zudem wollen die Verbände erreichen, dass das UBA in seinen Veröffentlichungen die wissenschaftliche Position des Weltklimarates IPCC berücksichtigt und nicht wie bisher lediglich veraltete eigene Untersuchungen heranzieht.
Biodiesel: Einsatz von B100 in der Landwirtschaft steht derzeit vor großen Hürden
Die derzeit laut Presseberichterstattung durch das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) angedachte Änderung der Biokraftstoffgesetzgebung steht nach Auffassung des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) vor großen Hürden. „Langfristig können Biokraftstoffe vermehrt in der Landwirtschaft, im Straßengüterverkehr und in Spezialanwendungen zum Einsatz kommen. Für eine kurzfristige Nutzung besteht jedoch eine Reihe von Hürden: Es gibt heute kaum landwirtschaftliche Fahrzeuge, die für die Betankung mit reinem Biodiesel B100 freigegeben sind.
BLE-Bericht zu Biokraftstoffen: höhere CO2-Einsparung, 80 Prozent europäische Produktion
Biokraftstoffe haben im Jahr 2022 rund 11,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart (Vorjahr: 11,1 Millionen Tonnen). Die auf die Treibhausgasquote (THG-Quote) angerechneten Biokraftstoffe wurden zu etwa 80 Prozent in Europa produziert, während 13 Prozent in Asien hergestellt wurden. Über die Hälfte der Rohstoffe (52 Prozent) stammte aus Europa, 31 Prozent kamen aus Asien (Vorjahr: 48 Prozent bzw. 39 Prozent).