Klimaschützer im Verkehr
Biokraftstoffe leisten einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz. Für Pkw, Lkw und Busse stellen sie heute mit über 95 Prozent im Straßenverkehr den größten Teil der erneuerbaren Energie – der Beitrag der Elektromobilität wird erst zum Ende des Jahrzehnts auf das Niveau der Biokraftstoffe kommen. Indem sie 1:1 fossile Kraftstoffe ersetzen, tragen Biokraftstoffe wesentlich zur Minderung der Treibhausgasemissionen im Verkehr bei.
Echte THG-Minderung im Straßenverkehr
In den vergangenen Jahrzehnten sind die Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr in etwa gleich hoch geblieben. Effizienzgewinne beim Fahrzeugantrieb wurden in der Regel von größeren, schwereren Pkw und vom Verkehrswachstum zunichte gemacht. Damit hat der Verkehrssektor im dritten Jahr in Folge sein im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegtes Ziel verfehlt.
Der Straßenverkehr ist vor Schiene, Luft- und Schifffahrt für den mit Abstand größten Anteil der THG-Emissionen der Mobilität verantwortlich. Während die Anzahl der Fahrzeuge auf deutschen Straßen sowie die Verkehrsleistung weiter zunehmen und die Verlagerung auf andere Verkehrsträger stockt, sorgen Biokraftstoffe für eine nennenswerte THG-Minderung bei der Antriebsenergie: Zuletzt haben sie den Ausstoß von über 11 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr vermieden – das sind mehr als 7 Prozent der Treibhausgasemissionen des gesamten Straßenverkehrs.
Klare Bilanzierungskriterien
Die Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung bestimmt, dass die THG-Emissionen von Biokraftstoffen in einem umfassenden Verfahren bestimmt werden: vom Anbau der landwirtschaftlichen Rohstoffe (inklusive Kraftstoff für Traktor und Erntemaschine sowie Düngemittel) bzw. der Aufbereitung der eingesammelten Abfälle/Reststoffe über Transport und Verarbeitung des Rohstoffs bis zum fertigen Biokraftstoff.
THG-Emissionen von Biodiesel aus Raps im Vergleich
* basierend auf den Standardwerten gemäß Biokraft-NachV
THG-Einsparung über 87 Prozent
Die Treibhausgasquote (THG-Quote) ist das zentrale Instrument zur Förderung des Einsatzes von Biokraftstoffen in Deutschland. Sie sorgt für einen Wettbewerb um die geringsten THG-Emissionen bei Biokraftstoffen. Daher verbessern die Produzenten von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan ihre Treibhausgasbilanz: So nutzen sie in der Produktion etwa Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung oder eine eigene Energieversorgung mit erneuerbaren Energien. Auch andere Prozessschritte bieten Einsparpotenzial, so zum Beispiel ein optimierter Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft. Die THG-Quote hat auch dafür gesorgt, dass der Anteil von Anbaubiomasse im Rohstoffmix zurückgegangen ist. Stattdessen werden mehr Abfälle und Reststoffe eingesetzt, deren THG-Emissionen bis zur Sammlung auf null gesetzt werden. Auf diese Weise ist es den Biokraftstoffherstellern gelungen, die Treibhausgaseinsparung gegenüber fossilen Kraftstofffen im Jahr 2022 auf durchschnittlich über 87 Prozent zu steigern – unabhängig zertifiziert und in der BLE-Datenbank Nabisy dokumentiert.
Ansprechpartner
Marco Zühlke
Referent Nachhaltigkeit und Markt
+49 (0)30 726259-13
zuehlke@biokraftstoffverband.de
Mehr Infos
BLE Evaluations- und Erfahrungsbericht 2021
PDFBiokrafstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (BiokraftNachV)
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