Internationaler Fachkongress für erneuerbare Mobilität: Alle Technologieoptionen für mehr Klimaschutz im Verkehr nutzen!
Zum Auftakt des 18. Fachkongresses für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft 2021“ am 18. Januar 2021 – dieses Jahr im digitalen Format – stellten Redner des Bundesverbandes Bioenergie, des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, der deutschen Automobilwirtschaft, des Allgemeinen Deutschen Automobil-Club e. V. (ADAC)und aus der Wissenschaft vor 520 Kongressteilnehmern ihre Konzepte, Strategien und Forschungsergebnisse für eine erneuerbare Mobilität der Zukunft und für mehr Klimaschutz im Verkehr vor.
Artur Auernhammer, MdB, und Vorsitzender des Vorstandes des Bundesverbandes Bioenergie (BBE) betonte in seiner Eröffnungsrede, dass fürdie Ausgestaltung und Weiterentwicklung einer nachhaltigen Verkehrs- und Klimaschutzpolitik auch in den kommenden Jahrzehnten kein Weg an Biokraftstoffen vorbeiführt. „Wir erwarten daher, dass nachhaltige Biokraftstoffe bei der politischen Ausgestaltung der künftigen Klimaschutzpolitik sachgerecht und technologieoffen berücksichtigt werden. Denn ohne nachhaltige Biokraftstoffe würde der Treibhausgasausstoß im Verkehr um fast 10 Mio. t CO2-Äquivalente höher ausfallen. Da andere perspektivreiche Maßnahmen wie die E-Mobilität, Wasserstoff und weitere strombasierte Kraftstoffe erst nach 2030 spürbare Effekte beim Klimaschutz liefern werden, gehören nachhaltige Biokraftstoffe in den kommenden Dekaden in den Werkzeugkasten der Klimaschutzpolitik“, stellte der BBE-Vorsitzende heraus.
Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), präsentierte die Bedeutung alternativer Kraftstoffe im Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung. „Die Ziele der Treibhausgasminderung im Verkehr sind ambitioniert und anspruchsvoll, aber machbar. Neben der batterieelektrischen Mobilität sind hierfür erneuerbare Kraftstoffoptionen unverzichtbar, insbesondere Wasserstoff, eFuels und auch fortschrittliche Biokraftstoffe. Um den Markthochlauf dieser Kraftstoffe voranzutreiben, braucht es einen Investitionsschub in Entwicklungsvorhaben und Erzeugungsanlagen. Dies unterstützen wir in den kommenden Jahren mit 1,5 Mrd. € an Fördermitteln“, so Staatssekretär Bilger.
Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), erläuterte, welche Prioritäten für den Klimaschutz die Fahrzeugindustrie in der Durchsetzung alternativer Kraftstoffe und Antriebsstrategien von Biokraftstoffen, E-Fuels bis hin zum E-Auto setzt. „Der Bundestag und die Bundesländer sollten im Gesetzgebungsverfahren der Treibhausgasminderungsquote die Ziele noch einmal deutlich anheben, um weitere Investitionen in erneuerbare Kraftstoffe auszulösen“, forderte die VDA-Präsidentin.
Karsten Schulze, Technikpräsident des Allgemeinen Deutschen Automobil-Club e. V. (ADAC) bewertete die nationale und EU-Biokraftstoffpolitik im Kontext der Klimaschutzziele im Verkehr und stellte folgende Kernforderung heraus: „Gerade wenn wir mit der Dekarbonisierung des Verkehrs schnell vorankommen wollen, brauchen wir neben dem Hochlauf der Elektromobilität alternative Kraftstoffe. Nur so kann es gelingen, alle Pkw-Besitzer in Deutschland in ihrer Lebensrealität abzuholen und mit auf dem Weg zu Klimaschutz im Verkehr mitzunehmen.“
Prof. Dr. Thomas Willner, Hochschule für angewandte Wissenschaft (HAW Hamburg), unterstrich, dass für die zeitlich drängenden Herausforderungen des Klimaschutzes im Verkehr technologieoffen alle verfügbaren Optionen genutzt werden müssen. „Wir brauchen eine transparente und technologieneutrale Klimaschutzpolitik, die sich an realen physikalischen Treibhausgasminderungen über die gesamte globale Wertschöpfungskette orientiert. Die politischen Rahmenbedingungen müssen allen Lösungsoptionen unter Berücksichtigung von nachhaltigen alternativen Kraftstoffen, aller Varianten von Biokraftstoffen über abfallbasierten Kraftstoffen bis hin zu strombasierten Kraftstoffen eine gleichberechtigte faire Chance im freien Wettbewerb gemessen an ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit geben. Da Klimaschutz eine globale Aufgabe ist, kommt einer intensiven internationalen Zusammenarbeit bei der Umsetzung eine entscheidende Bedeutung zu“, betonte Prof. Dr. Willner.
Insgesamt 520 Teilnehmer sind der Einladung von fünf Verbänden der deutschen Biokraftstoffwirtschaft gefolgt, um sich auf dem internationalen Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“ vom 18. bis zum 22. Januar 2021 im digitalen Format über Marktentwicklungen, technologische Innovationen und die Zukunft der erneuerbaren Mobilität zu informieren.
Das komplette Programm zum 18. Internationalen Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft 2021“ und Anmeldungen unter: www.kraftstoffe-der-zukunft.com.
Ansprechpartner
Frank Brühning
Pressesprecher
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