Die nachhaltige Benzinalternative
Bioethanol ist eine umweltfreundliche Benzinalternative, die aus nachhaltig angebautem Futtergetreide und Zuckerrüben gewonnen wird. Durchschnittlich über 90 Prozent der Treibhausgasemissionen können im Vergleich zu fossilem Benzin eingespart werden. Bioethanol leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Nachhaltige Rohstoffe
Der Rohstoffmix für die Bioethanolproduktion in Deutschland setzt sich überwiegend aus Getreide in Futtermittelqualität zusammen. Weizen macht dabei den größten Anteil aus und trug 2022 etwa 47 Prozent zur Gesamtmenge bei. Mais ist ein weiterer wichtiger Bestandteil und stellt rund 22 Prozent der verwendeten Rohstoffe. Insgesamt entfallen etwa 90 Prozent der Bioethanolproduktion auf verschiedene Getreidearten. Der übrige Anteil wird aus Melasse und Zuckerrüben gewonnen. Nachhaltige Anbaumethoden wie das Rodungsverbot tragen dazu bei, die positiven Umweltauswirkungen der Bioethanolproduktion zu verstärken.
Herstellung
Um Bioethanol herzustellen, werden pflanzliche Kohlenhydrate vergoren und der entstehende Alkohol anschließend destilliert. Getreidemaische und zuckerhaltige Säfte werden mithilfe von Enzymen und Hefepilzen zu Alkohol fermentiert. Nach der Gärung wird der entstandene Ethylalkohol mittels Destillation aufkonzentriert und das verbliebene Wasser entzogen. Dies führt zu Bioethanol mit einem Reinheitsgrad von über 99 Prozent.
Verwendung
Bioethanol wird für den Verkehrssektor als Beimischung zu fossilem Ottokraftstoff verwendet. Die verschiedenen Mischungen und Kraftstoffkomponenten sind durch DIN-Normen geregelt, um die Qualität und Verträglichkeit mit den Motoren sicherzustellen. Die gängigen Mischungen und Produkte:
- E5: Diese Mischung erlaubt eine Beimischung von maximal 5 Volumenprozent Bioethanol zu fossilem Ottokraftstoff und entspricht der DIN EN 228. E5 ist für alle Ottomotoren geeignet und die gängigste Benzinsorte an deutschen Tankstellen.
- E10: Bei dieser Mischung beträgt der maximale Anteil von Bioethanol 10 Volumenprozent. Der Kraftstoff entspricht ebenfalls der DIN EN 228 und ist für die meisten modernen Ottomotoren geeignet. E10 ist die Benzinsorte mit dem größten Wachstum und erreichte 2022 in Deutschland einen Marktanteil von rund 24 Prozent.
- E85: Diese Mischung besteht aus bis zu 85 Volumenprozent Bioethanol und entspricht der DIN EN 15293. E85 kann nur in sogenannten Flex-Fuel-Fahrzeugen eingesetzt werden. Diese können sowohl mit E5 bzw. E10 als auch mit E85 betrieben werden und passen ihre Motorsteuerung automatisch an die jeweilige Mischung an.
- ETBE (Ethyl-Tert-Butyl-Ether): Bioethanol kann auch zur Herstellung von ETBE verwendet werden, einer wichtigen Kraftstoffkomponente (Antiklopfmittel), die als sauerstoffhaltiger Zusatz in Benzin eingesetzt wird. ETBE verbessert die Verbrennungseigenschaften des Kraftstoffs und reduziert die Emissionen von Kohlenmonoxid und flüchtigen organischen Verbindungen.
Mit einem höheren Biothanolanteil kann E20 im Vergleich zu E5 oder E10 perspektivisch zu größeren Treibhausgaseinsparungen beitragen. Zudem verfügt es über verbesserte
Verbrennungseigenschaften: Aufgrund des höheren Sauerstoffgehalts von Bioethanol kann E20 die Verbrennungseffizienz in Motoren verbessern. Weniger Schadstoffemissionen wie Kohlenmonoxid, Stickoxide und flüchtige organische Verbindungen sind die wünschenswerte Folge. E20 befindet sich derzeit im Normungsprozess.
Marktdaten
Der Bioethanol- und ETBE-Absatz stieg 2022 um 2,9 Prozent auf etwa 1,2 Millionen Tonnen. Der Marktanteil von Super E10 gewann dabei deutlich – von 17,2 Prozent auf fast 24 Prozent.
Ansprechpartner
Gunnar Placzek
Referent Politik
+49 (0)30 726259-10
placzek@biokraftstoffverband.de
Mehr Infos
BLE Evaluations- und Erfahrungsbericht 2021
PDFBiokrafstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (BiokraftNachV)
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