Biokraftstoff - Nachhaltigkeit garantiert.


Rapsextraktionsschrot

 

Rapsextraktionsschrot als Futtermittel

An der Schnittstelle zwischen Energie- und Landwirtschaft wird das Hauptkoppelprodukt von Biokraftstoffen erzeugt: Das Rapsextrakionsschrot als begehrtes eiweißreiches Tierfuttermittel. Der Zusammenhang zwischen Biokraftstoffen und Tierfuttermittel lässt sich einfach erläutern: Aufgrund der Biodieselnachfrage wurde der Rapsanbau in Deutschland ausgedehnt. Aber nur der kleinere Teil der Rapspflanzen geht in den Energiesektor - der größere Teil der Pflanzen wir als Eiweißfuttermittel verwendet.

Durch die Verwendung von Raps und Weizen für die Biokraftstoffproduktion werden also gleichzeitig hochwertige Futtermittel für Schweine, Geflügel, Mastrinder und Milchkühe erzeugt. Die Flächen für den Anbau von Energiepflanzen wie Raps, Weizen oder Zuckerrüben werden also „doppelt“ genutzt: für die Produktion von Biokraftstoffen und Futtermittel.

In der Regel werden ca. 60% der Energiepflanze als Futtermittel verwendet, während nur ca. 40% – nämlich das enthaltene Öl – in die Biokraftstoffproduktion gehen. Raps ist dabei wichtigste Rohstoff für die Biodieselproduktion in Deutschland. Beim Pressen der Rapskörner fällt neben Rapsöl das sogenannte Rapsextrationsschrot an. Allein im Jahr 2012 entstanden aus der Koppelproduktion mit Biokraftstoffen rund 3,2 Millionen Tonnen eiweißhaltiges Futtermittel aus Raps. Das waren über 42% des deutschen Gesamtschrotverbrauchs.

 

Beitrag zu einer nachhaltigeren Futtermittelproduktion

Die regionale Futtermittel-Produktion ermöglicht uns, auf Futtermittel-Importe aus Übersee zu verzichten. Anstatt Futtermittel zu importieren, das bspw. in Nord- und Südamerika aus genmodifiziertem Soja hergestellt wird, wird in Europa wertvolles, eiweißreiches Futtermittel produziert. Dies ist nur dank der starken Biokraftstoff-Wirtschaft möglich.

Der Einsatz von Rapsschrot hat sich von 2002 bis 2012 mehr als verdoppelt, dabei ist der Sojaschrotverbrauch insgesamt jedoch relativ konstant geblieben. Die heimische Koppelproduktion mit Biokraftstoffen hat also Importe von Soja-Futtermitteln aus dem Ausland in großem Umfang ersetzen können.

Über 82 Prozent der deutschen Sojaschrot-Importe stammen aus Südamerika. Gerade dort wird aber der Soja-Anbau häufig mit der Regenwaldzerstörung und nicht nachhaltigen Anbaumethoden in Verbindung gebracht. Aufgrund vielfältiger Bemühungen wie beispielsweise dem Soja-Moratorium oder der Etablierung von Zeritifizierungssystemen ist Soja aus Südamerika in den vergangenen Jahren nachhaltiger geworden.

Dennoch gilt: Ohne die Eiweißfuttermittel aus der einheimischen Biokraftstoffproduktion müsste der derzeitige Import an Futtermitteln aus Soja zusätzlich um etwa die Hälfte gesteigert werden, um den Bedarf der deutschen Tierzüchter zu decken. Dies würde den Flächendruck in Südamerika bzw. den Anreiz, wertvolle Ökosysteme in Südamerika in landwirtschaftliche Nutzung zu überführen, wieder unnötig erhöhen. Die Biokraftstoffproduktion trägt mit ihrem Koppelprodukt Eiweißfuttermittel somit mittelbar zum Umwelt- und Natuschutz in den Soja-Anbaugebieten der Welt bei.

Weitere interessante Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in dieser Publikation der Agenur für Erneuerbare Energien (AEE).