Biodiesel wird zum Großteil aus heimischem Raps produziert. Der Ölgehalt der kleinen, schwarzen Rapskörner liegt bei etwa 40 Prozent. Die verbleibenden 60 Prozent der ausgepressten Rapsfrucht dienen als wertvolles Eiweißfuttermittel.
Für die Landwirtschaft ist die Rapspflanze in einer drei- bis vierjährigen Fruchtfolge besonders wertvoll. In dieser Fruchtfolge entstehen keine Monokulturen. Rapspflanzen lockern mit ihren Wurzeln den Boden auf und reichern ihn wie kaum eine andere Ackerpflanze mit Nährstoffen an. So fällt der Weizenertrag bis zu zehn Prozent höher aus, wenn auf der Fläche im Vorjahr Raps angebaut wurde.
Deutsche Rapsernte 2020: ca. 954,400 t (destatis);
Anbaufläche Winterraps gesamt 2020: 954.400 ha, davon 520.000 ha für Pflanzenölkraftstoff und Biodiesel (FNR)
Neben Raps dienen auch andere ölhaltige Pflanzen als Rohstoffquelle für Biodiesel, zum Beispiel Soja und Palm. Der Anbau all dieser Pflanzen zur Biokraftstoffproduktion unterliegt strengen Nachhaltigkeitskriterien:
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Bevor der jeweilige Rohstoff als Kraftstoff in Dieselfahrzeugen eingesetzt wird, muss seine Struktur zunächst durch eine einfache chemische Reaktion (Umesterung) veredelt werden: Dem Ausgangsprodukt – Pflanzenöl, recycleten Ölen oder Fetten – wird Methanol beigemischt. Dieses Gemisch wird dann in Gegenwart eines Katalysators erwärmt. Dabei tauschen Glycerin und Methanol den Platz, und es entstehen drei einzelne Fettsäure-Methylester-Ketten und ein freies Glycerin-Molekül. Anschließend wird in diversen Reinigungsschritten u.a. das überschüssige Methanol durch Destillation wieder entfernt. Erst durch diesen Prozess entfaltet Biodiesel das optimale Fließverhalten und die volle Qualität.
Bei der Biodieselproduktion fallen wichtige Koppelprodukte an, die im täglichen Leben eine große Rolle spielen können: